LEADER-Förderung für Hörstationen an den Spessartwegen und Wasser erLeben im MainWerntal

Der Steuerkreis der LAG Spessart hat auf seiner Sitzung am Mittwoch, dem 17.07.2019 im Rathaus in Goldbach die nächsten Entscheidungen getroffen. Durch den Beschluss der regional bedeutsamen und innovativen LEADER-Kooperationsprojekte “Hörstationen für die Spessartwege“ und „Wasser erLeben im MainWerntal (Konzepterstellung)“ fließen rund 7.800  € EU-Fördermittel aus dem LEADER-Programm in die Region. Desweiteren haben die Mitglieder des Steuerkreises beschlossen, das LEADER-Kooperationsprojekt „Strecke 46 – Auf Spurensuche“ im Umlaufverfahren zu beschließen.

In dem Kooperationsprojekt „Hörstationen für die Spessartwege“ sind neben dem Tourismusverband Spessart-Mainland als Projektträger noch der Spessartbund und das Archäologische Spessartprojekt beteiligt. Es geht um die Bereitstellung einer Audio-Guide-APP für die Qualitätswanderwege „Spessartwege“ und die Installation von 30 - 45 Hörstationen entlang der Fernwanderwege. Dieser neue Trend der begleitenden, digitalen Wanderinfrastruktur soll modellhaft für die  Fernwanderwege im Spessart verwirklicht werden. Die regelmäßige Auswertung der Nutzerzahlen (Downloads) ermöglicht einen genauen Kenntnisgewinn darüber, ob diese innovativ vermittelten und modern aufbereiteten zusätzlichen Hintergrundinformationen von Wanderern tatsächlich genutzt werden und ob es entsprechenden Bedarf für Audio-Guide-Wander-Apps im Spessart gibt. Die Hörstationen sind kurze Audio-Sequenzen, die die Wanderer über die Besonderheiten am Weg informieren sollen – sie vermitteln fundierte Hintergrundinformationen zur Geschichte, Natur, Geologie, Architektur oder kulturelle Besonderheiten (Legenden) etc. Die Audio-Sequenzen bestehen aus einem gesprochenen Text ergänzt durch Musik, Geräusche und O-Töne. Die produzierten Audio-Sequenzen werden dann gebündelt in einer App zur Verfügung gestellt, in der die einzelnen Stationen mit Karten und Bildmaterial dargestellt sind. Der Wanderer kann immer seinen Standort erkennen und auf Wunsch über die App an den jeweiligen Hörstationen die Sequenzen anhören.

„Wasser erLeben im MainWerntal“ ist ein Kooperationsprojekt innerhalb der Allianz MainWerntal mit den fünf Städten und Gemeinden Arnstein, Eußenheim, Gössenheim, Karlstadt und Thüngen sowie zwischen der Allianz MainWerntal (LAG-Gebiet Wein Wald Wasser) und der Stadt Gemünden, OT Wernfeld, (LAG-Gebiet Spessart). Das Projekt umfasst zunächst eine Konzepterstellung, auf deren Basis in einem zweiten Schritt Einzel- und Gesamtmaßnahmen umgesetzt werden können. Wasser in all seinen Facetten besser erlebbar machen, insbesondere entlang der Wern und den sie begleitenden Wernradweg ist das Ziel des Projektes. Das Werntal und der Mainraum sollen als Erholungs- und Freizeitraum gestärkt und die touristischen Angebote verbessert werden. Dabei gilt es auch, eine noch stärkere Vernetzung im Bereich des Tourismus und des Naherholungsgebietes mit anderen bereits bestehenden Angeboten und Strukturen zu unterstützen. Als gemeinsames bzw. verbindendes Element – alle sechs Kommunen liegen direkt oder über Ortsteile an der Wern – soll selbiges stärker wahrnehmbar werden und auch zur Identitätsstiftung der Region bzw. des gemeinsamen Raumes beitragen. Über sogenannte Altortschleifen sollen zukünftig auch die Ortsmitten mit ihren Sehenswürdigkeiten, Versorgungsstrukturen und kulturelle Einrichtungen stärker an den Wernradweg angebunden und genutzt werden. Ihre Erreichbarkeit, abgestimmte Öffnungszeiten aber auch ihre ggf. notwendige Aufwertung wird hier eine Rolle spielen. Ebenso angedacht ist die Schaffung einer Werntal-Maintal-Anbindung. Während der Mainradweg touristisch intensiv bespielt und vermarktet wird, zeigen sich im Bereich des Wernradweges diesbezüglich noch Defizite.

Das LEADER-Kooperationsprojekt „Strecke 46 – Auf Spurensuche“ wird möglichst zeitnah im Umlaufverfahren beschlossen. Heute ist die Strecke 46 Deutschlands längste historische Autobahnruine. Trasse und 47 Bauwerke sind noch erkennbar. Es sind noch Überreste der Baustelle vorhanden, die von historischen Bautechniken berichten und bei beendeten Autobahnabschnitten längst zurückgebaut sind. Die Strecke 46 ist daher ein einzigartiges Technik-Denkmal und steht – europaweit einmalig – unter Denkmalschutz. Um die Anziehungskraft dieses einmaligen Bauwerks für die Region zu nutzen, soll es touristisch in Wert gesetzt werden. Das Wissen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit soll bewahrt und auf informative und unterhaltsame Art weitergegeben werden. Das Planungsgebiet umfasst die Stadt Gemünden am Main, die Gemeinden Gräfendorf, Gössenheim und Karsbach sowie den Markt Burgsinn im Landkreis Main-Spessart und den Markt Zeitlofs im Landkreis Bad Kissingen. Weiterhin ist in die Planung das „Gemeindefreie Gebiet Forst Aura“ im Landkreis Main-Spessart mit einbezogen, aber aufgrund der besonderen Gegebenheiten nicht Gegenstand des Förderantrags. Fünf örtliche Lehrpfade und ein Infopunkt an der Burgruine Homburg sind zu konzipieren. Diese werden das bisher geschaffene Angebot aufwerten und durch eine zu entwickelnde Mountainbike-Route verbinden. Ein begleitender, innovativer „virtueller Spurensucher“ für Smartphone soll entwickelt werden. QR-Codes an den Entdeckerpunkten verlinken und werden so gleichzeitig zu virtuellen Erlebnissen auf der Spurensuche. Auch über eine Karte können die „virtuellen Entdeckungsmöglichkeiten“ angewählt werden. Hintergrundinformationen und historische Fotos bieten einen tiefergehenden Einstieg ins Thema.

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